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Inhaltsverzeichnis

Gebot der Stunde: Investieren und Modernisieren

1978 trat Rupert Heider (im Bild rechts) in die Firmenleitung ein.

1978 trat Rupert Heider in die Firmenleitung ein. Mit diesem Schritt wurde der Fortbestand des Familienunternehmens auch in der dritten Generation gesichert.

In den folgenden Jahren war man neben dem Netzausbau bemüht, die eigenen Baukolonnen mit modernem Gerät auszurüsten und die eigenen Betriebswerkstätten wie Schreinerei, Schlosserei und Autowerkstätten immer den neuesten Anforderungen anzupassen und effektiv zu modernisieren.

Maschinenhalle im Höllbachkraftwerk 2 nach der Generalsanierung 2001.

Im Jahre 1983 wurde im Höllbachkraftwerk 1 eine umfangreiche Anlagenverbesserung und Generalsanierung vorgenommen. Mehr als zweieinhalb Millionen D-Mark wurden alleine in eine neue Turbine und eine neue 900 Meter lange Druckrohrleitung investiert. Die Kraftwerksanlage wurde in vollem Umfang automatisiert und mit einer Fernsteuerung versehen, um vor allem in den Höchstlastzeiten einen optimalen Einsatz zu erzielen.

Im Verwaltungsbereich wurde die gesamte Stromverrechnung und Buchhaltung auf eine moderne und leistungsstarke EDV-Anlage umgestellt. So konnte ein besserer Zugriff auf die Unterlagen sowie ein besserer Service für die Stromkunden ermöglicht werden.

Druckrohrleitungsbau für das Höllbachkraftwerk1 im Sommer 1983.

Die zweite Hälfte der 80er-Jahre war vom massiven Ausbau des Mittelspannungsnetzes des EWW geprägt. So konnten im Durchschnitt circa 100 Betonmasten jährlich errichtet werden. Die neuen Leitungen zwischen Parkstetten und Wörth, zu denen 1985 eine Doppelkabelleitung samt Nachrichtenkabel über die Donaubrücke bei Geisling hinzukam, sind nur zwei Beispiele für diese Zeit, in der das EWW sein Versorgungsnetz und damit seine Versorgungssicherheit noch einmal stark verbessern konnte.

Anfang der 90er-Jahre wurden jeweils eine Doppelleitung von Wörth nach Geisling und zum Höllbachkraftwerk 1 verlegt. Bei diesen Leitungen wurden Steuerleitungen mitverlegt, um eine dauerhafte Datenverbindung zu gewährleisten. 1992 kaufte man ein neues, 1700 kW starkes Diesel-Notstromaggregat und ersetzte damit veraltetes Material.

Höllbachkraftwerk 3, Maschinenhalle nach der Sanierung um 2000.

Zu Beginn der 90er-Jahre startete die Firmenleitung um Rupert Heider ein weiteres Großprojekt: Auf dem Firmengelände in Wörth sollte ein neues, modernes Schalthaus entstehen. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, da das bisherige, teilweise noch aus der Gründerzeit stammende Schalthaus inzwischen technisch stark veraltet war und eine neue Netzaufteilung wegen des gestiegenen Leistungsbedarfs erforderlich wurde. Weitere wichtige Innovationen, wie der Einbau einer Tonfrequenz-Rundsteueranlage sowie die Errichtung einer Erdschlusslöschanlage, flossen in die Planungen mit ein. 1991 wurde mit dem Bau begonnen und bereits im Sommer 1993 konnte die Inbetriebnahme erfolgen. Mit Gesamtkosten von 3,1 Mio. DM war dies die größte Investition des letzten Jahrzehnts des vergangenen Jahrhunderts.

Stauweiher beim Höllbachkraftwerk 2.

Das neue Schalthaus konnte optimal in das vorhandene 20 kV-Netz eingebunden werden und etablierte sich rasch zum Netzknoten des gesamten Versorgungsgebietes. Als Fernwirkknoten übernahm die Anlage die Überwachungsaufgaben und die Fernsteuerung der meisten wichtigen Schaltstationen.

Mittelspannungs- schaltanlage, Höllbachkraftwerk 1 (Baujahr 2006).

Nur zwei Jahre später wurde 1995 mit dem Bau des Schalthauses in Geisling begonnen, das nach einer Gesamtinvestition von 2,3 Mio. DM 1996 in Betrieb genommen werden konnte. Wegen des wachsenden Kabelanteils im Mittelspannungsbereich und des steigenden Leistungsbedarfs war eine Aufteilung des Netzes notwendig geworden, um eine weitere Erhöhung der Versorgungssicherheit zu erreichen. Nach der Inbetriebnahme des Schalthauses konnte nun die Einspeisung in Straubing und Geisling erfolgen. Beide Einspeisepunkte liegen von der räumlichen Aufteilung des Versorgungsgebietes nahezu ideal.

1997 und 1998 wurde das Höllbachkraftwerk 3 vollständig automatisiert und an das Fernleitsystem der Zentrale Wörth angebunden. Im Zuge dieser Maßnahme fanden eine umfangreiche Renovierung des Gebäudes und die Erneuerung bzw. Instandsetzung verschiedener Anlagenteile statt.

Freileitungsab- spannung, Höllbachkraftwerk 1.

Seit der Liberalisierung der Strommärkte 1998 steht es jedem Verbraucher frei, selbst zu entscheiden, wo bzw. von wem er seinen Strom beziehen will. So hat sich auch die Einspeisung bei der Heider Energie – wie sich nunmehr die Firmengruppe als Dachmarke nannte – geändert. Auch Heider Energie kauft den zusätzlich benötigten Strom nun an der „Strombörse“ und bemüht sich nach Kräften, dies möglichst günstig zu tun. Zwar ist der Strompreis seit Jahren dominant steigend, dennoch gibt es immer wieder Kursschwankungen. So können durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes durchaus günstigere Strompreise erzielt werden. Zum Großteil wird der Strom über die E.ON AG gekauft und eingespeist.

HöllbachkraftWerk 1, Wohn- und Betriebsgebäude.

Im Jahre 1999 begann die Firmenleitung um Rupert Heider die Planung zum Neubau des Höllbachkraftwerks 2. Gründe hierfür waren unter anderem die teilweise großen Druckverluste durch die bestehende Rohrleitung sowie der inzwischen technisch überholte Allgemeinzustand der Anlage. Nachdem die Planungen abgeschlossen waren, begann Heider Energie 2000/2001 mit der nahezu kompletten Erneuerung der gesamten Kraftwerksanlage. Das gesamte Gebäude wurde renoviert und instandgesetzt, sämtliche hydraulische Komponenten wurden erneuert, der vorhandene Maschinensatz wurde generalüberholt und eine neue Francis-Spiralturbine wurde eingebaut. Außerdem wurde die komplette Steuerungs- und Regelungstechnik neu errichtet, eine moderne Mittelspannungsschaltanlage installiert und eine vollständige Automatisierung der gesamten Kraftwerksanlage sowie der Schaltanlage durchgeführt. Damit waren nun alle Kraftwerke von Grund auf renoviert worden und entsprechen somit dem heutigen Stand der Technik.