111 Jahre HEIDER ENERGIE
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115 Jahre HEIDER ENERGIE
Ein 100-jähriges Jubiläum darf ein Unternehmen mit Stolz und Freude erfüllen. Es ist das Resultat jahrzehntelanger erfolgreicher und beharrlicher Arbeit und vor allem auch vertrauensvoller Zusammenarbeit mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Zuverlässigkeit und Qualität unseres Wirkens auf dem Gebiet einer leistungsstarken Stromversorgung war und ist dabei die beste Ausgangsposition, um Währungsreformen, Kriegswirren, Wirtschaftskrisen und stetig wachsenden Konkurrenzdruck über die Zeitenläufe hinweg gut zu überstehen.
Verehrte Freunde unseres Hauses!

Fritz Heider

Rupert Heider
Ein 100-jähriges Jubiläum darf ein Unternehmen mit Stolz und Freude erfüllen. Es ist das Resultat jahrzehntelanger erfolgreicher und beharrlicher Arbeit und vor allem auch vertrauensvoller Zusammenarbeit mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Zuverlässigkeit und Qualität unseres Wirkens auf dem Gebiet einer leistungsstarken Stromversorgung war und ist dabei die beste Ausgangsposition, um Währungsreformen, Kriegswirren, Wirtschaftskrisen und stetig wachsenden Konkurrenzdruck über die Zeitenläufe hinweg gut zu überstehen. In einem Familienunternehmen wie dem unseren repräsentiert jeder einzelne Mitarbeiter mit Kompetenz und Leidenschaft die Firma draußen am Markt. Unsere große Nähe zu unseren Kunden und unsere hohe Servicequalität sind und bleiben dabei unser Markenzeichen. Natürlich wird in einer Welt der wachsenden Globalisierung die Zukunft gerade für die mittelständischen Unternehmen unserer Branche sicher nicht leichter. Die Veränderungen auf dem Markt mit all ihren Unwägbarkeiten und die immer wieder neuen Herausforderungen einer ständigem Wandel unterworfenen Energiepolitik stellen uns alle vor große Aufgaben. Das Erinnern des bisher Geleisteten macht uns dabei Mut.
Und so blicken wir mit vollem Vertrauen auf die Motivation und Einsatzfreude unserer Beschäftigten und im Bewusstsein der in vielen Jahrzehnten gemeinsam erarbeiteten Leistungskraft unseres Unternehmens entschlossen und optimistisch nach vorne. Die Garantie einer stets sicheren und preiswerten Stromversorgung in unserem Liefergebiet ist dabei der Weg – rundum zufriedene Kunden sind das Ziel.
100-jähriges Betriebsjubiläum der Heider-Energie

Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.
100 Jahre Heider Energie in Wörth a. d. Donau sind wahrhaft ein Anlass zum Feiern. Mit der Gründung des Elektrizitätswerks Wörth bzw. der Höllbachkraftwerke im Jahr 1909 gehörte Rupert Heider zu den Unternehmern, die als wagemutige Pioniere den Aufbau der Elektrizitätsversorgung in Bayern vorangetrieben haben. Mit seinem Nachfolger Fritz Heider, der ab 1956 die Firma führte, und mit dem Eintritt von Rupert Heider jun. in die Firmenleitung im Jahr 1978 sorgt das Familienunternehmen nunmehr in der dritten Generation erfolgreich für die Stromversorgung in Wörth a.d. Donau und den umliegenden Gemeinden. Bayern kann stolz auf seine privaten mittelständischen Versorgungsunternehmen sein. Für die Vielfalt, Bürgernähe und Wettbewerbsorientierung der bayerischen Energieversorgung sind sie unverzichtbar. Mit dem aus den Höllbachkraftwerken erzeugten Strom nutzt die Heider Energie einen Energieträger, der in Bayern seit jeher eine große Rolle spielt: die Wasserkraft. Die Wasserkraft ist in Bayern die mit weitem Abstand bedeutendste erneuerbare Energiequelle in der Stromerzeugung. Sie leistet auch heute noch mit einem Anteil von bis zu 17% einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit, Kostenstabilität und Klimaverträglichkeit der bayerischen Stromversorgung. Vor diesem Hintergrund gratuliere ich Herrn Rupert Heider und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich zum Jubiläum. Helfen Sie auch in Zukunft, die Bürgerinnen und Bürger mit sicherer und bezahlbarer Energie zu versorgen!
Herzlichen Glückwunsch!

Herbert Mirbeth, Landrat des Landkreises Regensburg.
Zum 100-jährigen Betriebsjubiläum darf ich der Heider Energie in Wörth a.d.Donau die Glückwünsche des Landkreises Regensburg übermitteln.
Mittlerweile in der dritten Generation steht die Firma für ein bedeutendes mittelständisches Unternehmen. Mut und Unternehmergeist waren notwendig, im Jahre 1909 das Elektrizitätswerk Wörth/Donau Rupert Heider zu gründen, um das Unternehmen dann unter Fritz Heider auf- und auszubauen und schließlich unter dem jetzigen Firmenchef Rupert Heider in die Zukunft zu führen.
100 Jahre stehen für Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen. Ein besonderes Merkmal war und ist die feste Verwurzelung in der Heimatregion. Die regionale Identität ist ein wichtiger Teil der Firmenphilosophie. Die Elektrizitätsversorgung im Landkreis Regensburg ist untrennbar mit dem Namen Heider verbunden.
Ich gratuliere der Firmenleitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum.
Herzlichen Glückwunsch!

Alfred Reisinger, Landrat des Landkreises Straubing-Bogen.
Im Namen des Landkreises Straubing-Bogen beglückwünsche ich die Firma Heider Energie zum 100-jährigen Firmenjubiläum sehr herzlich und spreche zu der bemerkenswerten und positiven Unternehmensentwicklung meine Anerkennung aus.
Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts trug der Familienbetrieb Heider wesentlich dazu bei, dass in weiten Teilen unseres Landkreises Straubing- Bogen die Elektrizität Einzug halten konnte. Gerade in den dünn besiedelten Gebieten des Bayerischen Waldes war dies ein aufwändiges Vorhaben, das besonderen Respekt verdient.
Unternehmerischer Mut, Weitsicht und unentwegte Innovationskraft prägen die Firmengeschichte über ein Jahrhundert hinweg, und die kontinuierliche Weiterentwicklung lässt auf eine vortreffliche Unternehmensstrategie und -philosophie schließen. Heider Energie präsentiert sich hinsichtlich Strom- und Stromnetzversorgung für Privatkunden, für Wirtschaft und Kommunen als kompetenter und professioneller Dienstleister und als verlässlicher Partner. Das Unternehmen hat die Vergangenheit – die zurückliegenden 100 Jahre – trotz mancher Widrigkeiten und Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert. Die Firma behauptet sich in der Gegenwart als leistungsfähiger, kunden- und serviceorientierter Betrieb und ich bin überzeugt, Heider Energie wird sich den Anforderungen der Zukunft erfolgreich stellen und den Ansprüchen einer modernen und innovativen Energieversorgung auch weiterhin gerecht werden. Dies wünsche ich dem Unternehmen Heider Energie, den Verantwortlichen mit Herrn Rupert Heider an der Spitze und der gesamten Belegschaft.
Allen, die mit großartigem Einsatz zu der beispielhaften Firmengeschichte beigetragen haben, herzlichen Dank und für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute.
100-jähriges Jubiläum der Heider Energie in Wörth a.d. Donau

Theo Zellner, Landrat des Landkreises Cham und Präsident des Bayerischen Landkreistages.
Vor 100 Jahren ging es um den Aufbau einer flächendeckenden Elektrizitätsversorgung. Heute geht es um die Versorgung der Haushalte und Wirtschaftsunternehmen mit sicherer und vor allem bezahlbarer Energie. Drei Generationen der Familie Heider haben sich in den vergangenen 100 Jahren erfolgreich diesen Aufgaben gestellt. Deshalb gratuliere ich Herrn Rupert Heider und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich zu diesem herausragenden Jubiläum.
Mit Kompetenz, hoher Leistungsbereitschaft und ständigem Innovationswillen behauptet sich das Familienunternehmen im hart umkämpften Strommarkt. Zupackendes Unternehmertum wie das der Familie Heider macht Ostbayern stark, gibt Menschen Arbeit und sichert so auch die Zukunft unserer Heimat. Der Mittelstand ist der echte Motor unserer Sozialen Marktwirtschaft. Die kleinen und mittleren Unternehmen stellen rund 70 Prozent unserer Arbeitsplätze und mehr als 80 Prozent unserer Ausbildungsplätze. Eine wesentliche Rolle in der Erfolgsgeschichte von Heider Energie spielt sicherlich auch die Nähe zum Kunden. Den Kundinnen und Kunden steht nicht ein anonymer Großkonzern, sondern ein in der Region beheimateter und verwurzelter Unternehmer gegenüber. Das schafft Vertrauen und Zuverlässigkeit!
Heider Energie hat damit gerade in Krisenzeiten beste Voraussetzungen, um mit Zuversicht in die Zukunft zu gehen. Ich wünsche Herrn Rupert Heider auch weiterhin ein so erfolgreiches unternehmerisches Geschick und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz.
Am Anfang stand eine Vision

Rupert Heider, der Gründer des Elektrizitätswerks Wörth/Donau.
Am 1.2.1909 gründete Rupert Heider (der Großvater des heutigen Betreibers) das Elektrizitätswerk Wörth/Donau (EWW) – das heutige Unternehmen Heider Energie – in Wörth an der Donau. Um den ersten Konzessionsvertrag der damaligen Marktgemeinde hatte er sich bereits im Jahr 1908 beworben, schon ein Jahr später konnte dieser unterzeichnet werden.
Als gelernter Elektriker war Rupert Heider aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten gezwungen, einen Großteil der für damalige Verhältnisse komplizierten technischen Anlagen wie Transformatoren, Hochspannungsschalter und Schalttafeln im eigenen Betrieb herzustellen. Auch wurden die elektrischen Hausinstallationen beim Kunden zum damaligen Zeitpunkt noch vom Elektrizitätswerk selbst durchgeführt, weil in der ländlichen Gegend nur wenige Freunde für die neue Energiequelle zu finden waren. Zwar musste man nicht, wie in anderen Teilen Bayerns, mit der bereits früh etablierten Gasversorgung konkurrieren. Aber es war schwierig, das große Misstrauen gegen das „Element“ Strom auf dem Lande zu beseitigen. So wurden Hausanschlüsse, Dachständer und die elektrische Hausinstallation vorfinanziert und es erforderte viel Überzeugungskraft, ansässige Betriebe zum Einsatz von modernen Elektromotoren zu bewegen. Der - im Vergleich zu anderen Versorgungsunternehmen - beim Elektrizitätswerk Wörth deutlich günstigere Strompreis schuf hier jedoch früh erhebliche Anreize.

Urkunde vom Eintrag ins Geschäftsregister 1916.

Stromquittungskarte von 1918.
Als Energiequelle diente der Höllbach, mit dessen Ausbau ebenfalls im Gründungsjahr begonnen wurde. Zunächst wurde in der ehemaligen Hammermühle die erste Francis-Spiralturbine aufgestellt, ein Turbinentypus für mittlere Gefälle. Trotz vieler technischer und wirtschaftlicher Probleme konnte zu Weihnachten 1910 in Wörth an der Donau das erste Licht erstrahlen. Das großzügige Entgegenkommen des Fürstlichen Hauses Thurn und Taxis und die Unterstützung einiger Bürger aus Wiesent und Wörth machten dies möglich. Zwei Jahre später, nachdem die Gemeinden Wiesent, Zinzendorf und Hofdorf stromversorgt waren, machte eine große Trockenheit dem Betrieb zu schaffen. Der Höllbach führte kaum noch Wasser. Als Ersatz musste man auf eine andere Energiequelle ausweichen. So wurde im Jahre 1911 das erste Dieselaggregat aufgestellt.
Wegen der steigenden Nachfrage nach Anschlüssen und des damit verbundenen höheren Energiebedarfs, reifte bis kurz vor dem ersten Weltkrieg der Entschluss, den Höllbach weiter auszubauen. So wurden der erste Stausee und die erste 75 Meter lange Druckrohrleitung gebaut. Trotz der enormen Schwierigkeiten während des ersten Weltkriegs, dem Mangel an Material und Arbeitskräften und den damit einhergehenden Problemen beim Netzausbau, vollzog sich aufgrund des unermüdlichen unternehmerischen Einsatzes von Rupert Heider der Aufstieg des Unternehmens stetig.
Technischer Weitblick zwischen Hunger und Not

Alte Heilsberger Mühle am Wildbach mit Gründungszentrale (1910).
Vom technischen Weitblick des Firmengründers zeugte auch, dass er von Anfang an auf die zu dieser Zeit revolutionäre Drehstromversorgung setzte. Denn anders, als bei der damals üblichen Gleichstromversorgung, konnten mit der neuen Technik wesentlich höhere Leistungen übertragen werden.
Dies gilt auch für die Entscheidung zur 10 kV-Übertragungsspannung. Als die Nachfrage nach Strom spürbar anstieg, konnten dadurch Umstellkosten (- wie sie bei anderen Unternehmen anfielen -) vermieden werden.

Wasserkraftanlage Heilsberg, erbaut in den Jahren 1916-1918.
Bis 1918 schließlich waren alle Ortschaften zwischen Kiefenholz und Steinach, trotz großer Hindernisse, die sich insbesondere bei der Grundstücksbeschaffung für den Leitungsbau ergaben, an das Netz angeschlossen. Bis zum Jahr 1917 waren 35 Kilometer Mittelspannungsfreileitung gebaut worden. Diese und andere Zahlen halten zwar einem Größenvergleich mit damaligen Stadtwerken oder Überlandwerken kaum Stand. Bemerkenswert war aber, dass diese Leistung ohne staatliche Unterstützung ausschließlich von privater Hand erbracht wurde.
In den frühen Nachkriegsjahren betrieb Rupert Heider den weiteren Netzausbau seines Unternehmens mit großem Elan und angesichts einer noch immer sehr dünnen Eigenkapitaldecke mit nicht minder großer Risikobereitschaft.

Kraftwerksbau in den 20er-Jahren.
So schloss er einen Stromliefervertrag mit den Stadtwerken Straubing und den damaligen Oberpfalzwerken (Owag), da die Eigenerzeugung nicht mehr ausreichte. In Demling wurde das erste Schalthaus zur Stromübergabe errichtet. Wie auch im restlichen Ostbayern war mit Ende des Ersten Weltkrieges die Zahl der Neuanschlüsse rapide angestiegen. 1921 wurden zwei weitere Dieselaggregate mit 700 PS aufgestellt, die bei Bedarf eine sichere Versorgung gewährleisteten. Hierbei darf nicht übersehen werden, dass das EWW ausschließlich ländliche Bereiche versorgte und somit die höheren Kosten, die sich durch längere Versorgungsleitungen ergaben, übernehmen musste. Vor allem im Gebiet des Bayerischen Waldes mit seiner geringen Siedlungsdichte musste eine äußerst ungünstige Versorgungsstruktur in Kauf genommen werden. Ebenfalls Anfang der 20er-Jahre begann man damit, die Leitungen an zwei Stellen - nämlich in Pfatter und Reibersdorf - über die Donau zu legen und Gemeinden wie Geisling, Pfatter, Gmünd, Aholfing, Motzing, Atting und Rinkam anzuschließen. Auf der nördlichen Seite der Donau wurden die Leitungen weiter Richtung Straubing bis über Aiterhofen hinaus gebaut. 1923 hatte das Versorgungsgebiet im Wesentlichen seine heutige Größe.

Schalttafel in der Wasserkraftanlage Heilsberg um 1923.

Erste Dieselanlage im Maschinenhaus Wörth in den 20er-Jahren.
Doch die hohen Reparationszahlungen, die Deutschland an die Siegermächte leisten musste, forderten nun ihren Tribut: Das Land wurde von einer gewaltigen Inflation heimgesucht. Das Geld war nichts mehr wert. Die Kunden beglichen deshalb ihre Stromrechnung mit Naturalien, und auch Rupert Heider zahlte in dieser schweren Zeit die anstehenden Löhne überwiegend in Form von Lebensmitteln. Wie würde man wohl heute, im Zeitalter des Computers und fortschreitender Technik, der elektronischen Datenträger und des Abbuchungssystems auf einen Kunden reagieren, der die Stromrechnung mit ein paar Äpfeln bezahlen wollte? Oder man stelle sich vor, ein Unternehmer würde seine Mitarbeiter nicht mit Geld, sondern mit Brot, Milch und Butter entlohnen!
Die schwierige Situation auf dem Finanzmarkt stand einer weiteren Netzausdehnung entgegen, zumal Rupert Heider die privatwirtschaftliche Struktur seines Unternehmens unter keinen Umständen aufgeben wollte.
Lichtblicke in finsterer Zeit

Einweihung des Höllbachkraftwerkes 1 (1934).
Im Jahr 1933 wurde zunächst die erste Stufe der Höllbachkraftwerke mit einer Druckrohrleitung von 900 Meter Länge und zwei Francis- Turbinen zu einer besseren Ausnutzung neu gebaut. Die erste Stufe befindet sich gleich hinter Wiesent, am Beginn des Höllbachtales. Die zweite Stufe folgte im Jahr 1942 mit einer Druckrohrleitung von 637 Metern und zwei Francis-Spiral-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 410 kW. 1936 wurden auch die Dieselanlagen um ein 400 kW- und ein 185 kWAggregat erweitert.
Für kurze Zeit schloss man einen Stromlieferungsvertrag mit der Höllenstein AG, da wegen der sich zunehmend verschärfenden politischen Lage die Einspeisung von den Stadtwerken nicht mehr gesichert zu sein schien.

Staudammbau bei Heilsberg 1918.
Bereits zu Beginn der 30er-Jahre baute man die Schaltanlagen in Wörth und in Parkstetten um und begann die 10 kV-Leitungen auf 20 kV umzustellen. Die Stromversorgung wurde durch eine weitere Donaukreuzung bei Motzing und durch Erweiterung des Hochspannungsnetzes auf 150 Kilometer verbessert. 1935 hatte das Versorgungsgebiet 23.000 Einwohner mit einem Anschlusswert von 6.000kW.

Betriebsgebäude EWW um 1922 mit Aussicht Richtung Lärchenhaube.
Die Zeit des Dritten Reiches gestaltete sich für das EWW äußerst schwierig. Denn Rupert Heiders entschlossene Weigerung, der NSDAP beizutreten, führte zu wachsenden Spannungen mit den neuen Machthabern. An eine weitere Ausdehnung des Versorgungsgebietes war in dieser Lage nicht mehr zu denken.

Wasserkraftmaschinensatz im Höllbachkraftwerk 1 um 1934.
An den Rand des Abgrunds geriet das Unternehmen, als die Nationalsozialisten versuchten, Einfluss auf die Entscheidungen der Gemeinden beim Abschluss von Konzessionsverträgen mit dem EWW zu nehmen. Nur das zähe und trickreiche Durchhaltevermögen der damaligen Unternehmensführung verhinderte letztlich die Übernahme des EWW durch ein Reichsunternehmen. Denn trotz des immensen politischen Drucks war es Rupert Heider im Laufe der späten 30er-Jahre noch gelungen, neue Stromlieferverträge mit Gemeinden wie Kiefenholz, Steinach, Zeitldorn, Pondorf, Kirchroth und vor allem Wörth abzuschließen. Dies ist letztlich auch ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass sich zur Zeit des Dritten Reiches in den damals noch sehr entlegenen Winkeln Bayerns etliche Bürgermeister und Gemeinderäte durch zivilen Ungehorsam dem Regime zu widersetzen verstanden. Größte Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Stromversorgung ergaben sich während der sich ständig verschärfenden Kriegslage. So stellte die sogenannte „Kupferaktion“ - bei der Kupferleitungen gegen Eisenleitungen ausgewechselt werden mussten, weil dieses Material in der auf Hochtouren laufenden Rüstungsindustrie dringend benötigt wurde - das Unternehmen vor enorme technische Probleme. Doch auch diese wurden mit viel Improvisationskunst (so gut es ging) gemeistert. Als im Mai 1945 endlich der mörderische Zweite Weltkrieg sein Ende fand, war das allgemeine Aufatmen groß.
Mit Tatkraft an den Wiederaufbau
Sofort nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der durch Materialentnahme und Bombardierung zum Teil stark mitgenommenen Versorgungseinrichtungen.

Höllbachkraftwerk 2 Wohn- und Maschinenhaus.
Die Kriegsschäden in der ostbayerischen Energieversorgung und somit auch für das EWW hielten sich – verglichen mit anderen Regionen - zwar in Grenzen, doch erhebliche Probleme entstanden beim Auf- und Ausbau der Verteilungsanlagen aufgrund des großen Materialmangels an Baustoffen wie Kupfer und Aluminium, die für den Netzbau benötigt wurden. Besonders kleinere und mittlere Energieversorgungsunternehmen wie das EWW wurden hart getroffen, weil ihnen meist die Beziehungen der Überlandwerke zu den großen Beschaffungsmärkten fehlten. Dennoch blieben die Kunden des EWW von Kontingentierung und Abschaltungen zum großen Teil verschont, weil die Stromversorgung fast ohne Unterbrechung im Inselbetrieb weitergeführt werden konnte. Zeitweilig wurden sogar „Notgebiete“ in anderen Gegenden vom EWW mitversorgt. Hierbei offenbarten sich deutlich die Vorteile und Möglichkeiten der kleineren und mittleren Versorgungseinheiten. Es zeigte sich, dass gerade in den so schwierigen ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg privatwirtschaftliche Firmenstrukturen für den Wiederaufbau auch z.B. der Stromversorgung äußerst nützlich waren. Fleiß, Flexibilität, Improvisationsfreude und Erfindungsreichtum zeichneten damals viele Unternehmen der „Stunde Null“ aus. Großer Dank gebührt in diesem Zusammenhang den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem EWW unmittelbar nach dem Krieg unter wirtschaftlich schwierigsten Bedingungen treu zur Seite standen.
Unversehrt aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt, trat 1947 Fritz Heider (der Vater des heutigen Betreibers) in das EWW ein. Sein erklärtes Ziel war es, ganz im Sinne des Gründers das Unternehmen in den darauf folgenden Jahrzehnten kontinuierlich weiterzuentwickeln und als gesunden mittelständischen Familienbetrieb im Markt zu festigen.

Höllbachkraftwerk 2 Grundablass.
Die Firma wurde in zwei Einzelfirmen – Elektrizitätswerk Wörth/Donau & Co. und die Höllbachkraftwerke – aufgespalten. Dies brachte eine bessere wirtschaftliche Organisation zwischen der erzeugenden Firma auf der einen und der verteilenden Firma auf der anderen Seite. Zugleich wurde die zweite Höllbachstufe ausgebaut, welche sich einen Kilometer oberhalb der ersten im Höllbachtal befindet. Das Nutzgefälle wurde weiter erhöht, eine neue Turbine mit nunmehr 220 Kilowatt installiert und im Jahr 1949 eine neue Stauanlage unterhalb der Fahnmühle errichtet. Zusätzlich wurden zwei der Dieselaggregate durch neue 950 PS starke Maschinen ersetzt. Diese Maßnahmen waren notwendig geworden, weil der Stromabsatz in ganz Ostbayern nach dem Krieg mit jährlichen Zuwachsraten von über 10 % rapide zu steigen begann.

Notstromzentrale Wörth: Dieselaggregate aus verschiedenen Epochen.
Mit der Bewältigung der Flüchtlingssituation, der Neuansiedlung von Industriebetrieben und der überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit in Ostbayern stand die gesamte Energiewirtschaft zu Beginn der 50er -Jahre vor großen Herausforderungen. Es galt, durch preisgünstiges und ausreichendes Energieangebot diese drängenden Probleme lösen zu helfen. Zu diesem Zweck wurde 1950 der Generalplan zum Ausbau der Elektrizitätsversorgung in Bayern, der sogenannte „10-Jahres-Plan“, vom Bayerischen Landtag verabschiedet. Zusammen mit dem Investitionshilfegesetz von 1952 sollte er den Ausbau von Verteilungsanlagen, Wasserkraftwerken und Dampfkraftwerken fördern. Bei diesem Förderprogramm ging das EWW jedoch völlig leer aus.
In den Genuss öffentlicher Mittel gelangte das EWW erst gegen Ende der 50er-Jahre durch den sogenannten „Grünen Plan“ der Bayerischen Staatsregierung (auch „Restelektrifizierung auf dem Land“ genannt). Das Ziel war die Elektrifizierung der Landwirtschaft und von Gehöften, die nur mit sehr hohen Kosten angeschlossen werden konnten, bei denen also die Baukostenzuschüsse und die Erlöse aus dem Stromverkauf die Anschlusskosten nicht mehr deckten.
Expansion und Konsolidierung

Schalthaus in Geisling, erbaut 1996.
Nach dem Tod von Rupert Heider im Jahr 1956 übernahm Fritz Heider die alleinige Führung des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurden in den 50er-Jahren die Verteilungsanlagen weiter verbessert, Eisenleitungen durch Kupfer- und Aluminiumleitungen ausgetauscht, ältere Transformatoren ausgewechselt und die Leistungen der Turbinen erhöht.

Leitungsbau in den 90er-Jahren.
Auch galt es nun, in verstärktem Maße dem Konkurrenzdruck größerer Unternehmen – die nicht selten durch die Staatsregierung unterstützt wurden – und den Begleiterscheinungen der sogenannten „Flurbereinigung“ entgegenzuwirken, weil die Diskussion um private und staatliche Energieversorgung zunehmend die Existenz des EWW bedrohte. Nur durch konsequentes Erhöhen der Versorgungssicherheit und eine bürgernahe Versorgungspolitik ist es dem EWW – im Gegensatz zur großen Mehrheit der kleineren Versorgungsunternehmen – gelungen, dem energiewirtschaftlichen bzw. energiepolitischen Druck zu widerstehen und seine Eigenständigkeit als mittelständischer Familienbetrieb bis heute zu erhalten.

Versorgungsnetz Heider Energie
Wie bereits Mitte der 50er-Jahre geplant, begann man 1959 mit dem Ausbau der dritten Höllbachstufe. Große Schwierigkeiten galt es bei der Beschaffung der erforderlichen Grundstücke zu überwinden und auch beim wasser- und baurechtlichen Genehmigungsverfahren mussten hohe Hürden genommen werden. Nicht zuletzt dank der großartigen Unterstützung durch die Bevölkerung, konnten aber schließlich alle Probleme aus dem Weg geräumt und diese wichtigen Baumaßnahmen durchgeführt werden. Zwischen der Holzmühle und der Ortschaft Rettenbach sowie bei der Ortschaft Postfelden wurde jeweils ein Stausee errichtet. Der Speicher Rettenbach umfasst eine Staufläche von 50 ha und hat einen Stauinhalt von 1,4 Mio. m³.

Entwicklung Energieabsatz (1909 – 2009)
Der Speicher in Postfelden, der einerseits der Wasserspeicherung, andererseits der unmittelbaren Wasserkraftausnützung (Betriebsspeicher) für Turbinen dient, hat einen Stauinhalt von 450.000 m³. Diese Wasserspeicher erfüllen aber nicht nur eine wichtige Funktion zu Energiegewinnung. Ihnen kommt zudem eine wachsende Bedeutung sowohl beim Hochwasserschutz als auch als Rückzugs-Biotop für die heimische Natur zu. Die Speicher werden zudem als Naherholungsgebiet für die Region zwischen Rettenbach und Wiesent immer beliebter.
Ohne jede finanzielle Unterstützung durch den Freistaat ging die Anlage mit zwei Turbinen schließlich im Herbst des Jahres 1961 in Betrieb. Somit stand dem EWW eine Leistung von 2.200 Kilowatt Wasserkraft zur Verfügung.

Stausee beim Höllbachkraftwerk 3 in der Gemeine Brennberg.
Hinzu kamen Verbesserungen der Versorgungsanlagen nach dem neuesten Stand der Technik. Sowohl im wachsenden Industriegebiet von Straubing, als auch bei den weit entfernten Gehöften im Bayerischen Wald wurde dadurch eine höhere Versorgungssicherheit gewährleistet. Die Folge war ein verstärkt einsetzender wirtschaftlicher Aufschwung des Unternehmens. Damals wie heute war die Unternehmensleitung darauf bedacht, durch sparsame Betriebsführung, finanzielle Unabhängigkeit und hohe Investitionen den Fortbestand des Unternehmens und damit auch der Arbeitsplätze zu sichern und eine außergewöhnliche Versorgungsqualität zu gewährleisten. Im Jahre 1967 erhielt das EWW eine weitere Einspeisung aus dem Umspannwerk der OBAG in Straubing, zunächst mit einem 4.000 Kilowatt-Anschluss. Damit war neben der Übergabestelle Demling und der Kraftwerksgruppe im Nordwesten des Versorgungsgebietes eine zweite im Südosten installiert, die eine absolut zuverlässige Einspeisung garantierte.

Speicher Rettenbach: Auslaufbauwerk.
Höhere Leiterquerschnitte im 20 kV-Netz sicherten die flächendeckende Versorgung. Die Leistungs- und Verlustoptimierung wurde durch eine Richtfunkstrecke erreicht, welche die Schaltstellen Höllbachkraftwerke - Zentrale Wörth – UW Straubing verbindet. Sämtliche Bezirksstellen wurden mit Betriebsfunk ausgerüstet, der nicht nur den Ablauf entscheidend verbesserte, sondern auch in Verbindung mit dem Einbau von Kurz-Unterbrechungs-Schaltern bei Netzstörungen Ausfallzeiten beträchtlich zu vermindern half.
Die Jahre der wirtschaftlichen Rezession in den frühen siebziger Jahren belasteten das Unternehmen nur in geringem Maße. Hier wirkte sich die besondere Kundenstruktur positiv aus: Denn das EWW belieferte überwiegend Tarifkunden und kleinere Unternehmen, die gegen Konjunkturschwankungen weniger anfällig waren als größere Betriebe. So konnten auch in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten gut 25 % der Bilanzsumme Jahr für Jahr in umfangreiche Netzmodernisierungen investiert werden.
Die gesamte technische Leitung wurde Mitte der siebziger Jahre der Hauptverwaltung Wörth zugeteilt, der zusammen mit den Bezirksstellen Wörth, Rain, Ittling und Parkstetten die Verwaltung wie auch der immer noch selbst durchgeführte Netzausbau oblag. Vor allem die Bezirksstellen fördern dezentral den Kontakt zum Kunden im Sinne einer direkten und unbürokratischen Verbindung zum Energieversorgungsunternehmen. Bei Neuanschlüssen, Reparaturarbeiten und erst recht im Katastrophenfall sichern sie zudem einen schnellen und effizienten Einsatz.
Gebot der Stunde: Investieren und Modernisieren

1978 trat Rupert Heider (im Bild rechts) in die Firmenleitung ein.
1978 trat Rupert Heider in die Firmenleitung ein. Mit diesem Schritt wurde der Fortbestand des Familienunternehmens auch in der dritten Generation gesichert.
In den folgenden Jahren war man neben dem Netzausbau bemüht, die eigenen Baukolonnen mit modernem Gerät auszurüsten und die eigenen Betriebswerkstätten wie Schreinerei, Schlosserei und Autowerkstätten immer den neuesten Anforderungen anzupassen und effektiv zu modernisieren.

Maschinenhalle im Höllbachkraftwerk 2 nach der Generalsanierung 2001.
Im Jahre 1983 wurde im Höllbachkraftwerk 1 eine umfangreiche Anlagenverbesserung und Generalsanierung vorgenommen. Mehr als zweieinhalb Millionen D-Mark wurden alleine in eine neue Turbine und eine neue 900 Meter lange Druckrohrleitung investiert. Die Kraftwerksanlage wurde in vollem Umfang automatisiert und mit einer Fernsteuerung versehen, um vor allem in den Höchstlastzeiten einen optimalen Einsatz zu erzielen.
Im Verwaltungsbereich wurde die gesamte Stromverrechnung und Buchhaltung auf eine moderne und leistungsstarke EDV-Anlage umgestellt. So konnte ein besserer Zugriff auf die Unterlagen sowie ein besserer Service für die Stromkunden ermöglicht werden.

Druckrohrleitungsbau für das Höllbachkraftwerk1 im Sommer 1983.

Die zweite Hälfte der 80er-Jahre war vom massiven Ausbau des Mittelspannungsnetzes des EWW geprägt. So konnten im Durchschnitt circa 100 Betonmasten jährlich errichtet werden. Die neuen Leitungen zwischen Parkstetten und Wörth, zu denen 1985 eine Doppelkabelleitung samt Nachrichtenkabel über die Donaubrücke bei Geisling hinzukam, sind nur zwei Beispiele für diese Zeit, in der das EWW sein Versorgungsnetz und damit seine Versorgungssicherheit noch einmal stark verbessern konnte.
Anfang der 90er-Jahre wurden jeweils eine Doppelleitung von Wörth nach Geisling und zum Höllbachkraftwerk 1 verlegt. Bei diesen Leitungen wurden Steuerleitungen mitverlegt, um eine dauerhafte Datenverbindung zu gewährleisten. 1992 kaufte man ein neues, 1700 kW starkes Diesel-Notstromaggregat und ersetzte damit veraltetes Material.

Höllbachkraftwerk 3, Maschinenhalle nach der Sanierung um 2000.
Zu Beginn der 90er-Jahre startete die Firmenleitung um Rupert Heider ein weiteres Großprojekt: Auf dem Firmengelände in Wörth sollte ein neues, modernes Schalthaus entstehen. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, da das bisherige, teilweise noch aus der Gründerzeit stammende Schalthaus inzwischen technisch stark veraltet war und eine neue Netzaufteilung wegen des gestiegenen Leistungsbedarfs erforderlich wurde. Weitere wichtige Innovationen, wie der Einbau einer Tonfrequenz-Rundsteueranlage sowie die Errichtung einer Erdschlusslöschanlage, flossen in die Planungen mit ein. 1991 wurde mit dem Bau begonnen und bereits im Sommer 1993 konnte die Inbetriebnahme erfolgen. Mit Gesamtkosten von 3,1 Mio. DM war dies die größte Investition des letzten Jahrzehnts des vergangenen Jahrhunderts.

Stauweiher beim Höllbachkraftwerk 2.
Das neue Schalthaus konnte optimal in das vorhandene 20 kV-Netz eingebunden werden und etablierte sich rasch zum Netzknoten des gesamten Versorgungsgebietes. Als Fernwirkknoten übernahm die Anlage die Überwachungsaufgaben und die Fernsteuerung der meisten wichtigen Schaltstationen.

Mittelspannungs- schaltanlage, Höllbachkraftwerk 1 (Baujahr 2006).
Nur zwei Jahre später wurde 1995 mit dem Bau des Schalthauses in Geisling begonnen, das nach einer Gesamtinvestition von 2,3 Mio. DM 1996 in Betrieb genommen werden konnte. Wegen des wachsenden Kabelanteils im Mittelspannungsbereich und des steigenden Leistungsbedarfs war eine Aufteilung des Netzes notwendig geworden, um eine weitere Erhöhung der Versorgungssicherheit zu erreichen. Nach der Inbetriebnahme des Schalthauses konnte nun die Einspeisung in Straubing und Geisling erfolgen. Beide Einspeisepunkte liegen von der räumlichen Aufteilung des Versorgungsgebietes nahezu ideal.
1997 und 1998 wurde das Höllbachkraftwerk 3 vollständig automatisiert und an das Fernleitsystem der Zentrale Wörth angebunden. Im Zuge dieser Maßnahme fanden eine umfangreiche Renovierung des Gebäudes und die Erneuerung bzw. Instandsetzung verschiedener Anlagenteile statt.

Freileitungsab- spannung, Höllbachkraftwerk 1.
Seit der Liberalisierung der Strommärkte 1998 steht es jedem Verbraucher frei, selbst zu entscheiden, wo bzw. von wem er seinen Strom beziehen will. So hat sich auch die Einspeisung bei der Heider Energie – wie sich nunmehr die Firmengruppe als Dachmarke nannte – geändert. Auch Heider Energie kauft den zusätzlich benötigten Strom nun an der „Strombörse“ und bemüht sich nach Kräften, dies möglichst günstig zu tun. Zwar ist der Strompreis seit Jahren dominant steigend, dennoch gibt es immer wieder Kursschwankungen. So können durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes durchaus günstigere Strompreise erzielt werden. Zum Großteil wird der Strom über die E.ON AG gekauft und eingespeist.

HöllbachkraftWerk 1, Wohn- und Betriebsgebäude.
Im Jahre 1999 begann die Firmenleitung um Rupert Heider die Planung zum Neubau des Höllbachkraftwerks 2. Gründe hierfür waren unter anderem die teilweise großen Druckverluste durch die bestehende Rohrleitung sowie der inzwischen technisch überholte Allgemeinzustand der Anlage. Nachdem die Planungen abgeschlossen waren, begann Heider Energie 2000/2001 mit der nahezu kompletten Erneuerung der gesamten Kraftwerksanlage. Das gesamte Gebäude wurde renoviert und instandgesetzt, sämtliche hydraulische Komponenten wurden erneuert, der vorhandene Maschinensatz wurde generalüberholt und eine neue Francis-Spiralturbine wurde eingebaut. Außerdem wurde die komplette Steuerungs- und Regelungstechnik neu errichtet, eine moderne Mittelspannungsschaltanlage installiert und eine vollständige Automatisierung der gesamten Kraftwerksanlage sowie der Schaltanlage durchgeführt. Damit waren nun alle Kraftwerke von Grund auf renoviert worden und entsprechen somit dem heutigen Stand der Technik.
Teamarbeit, Weitblick und Diplomatie
Parallel dazu begann Heider Energie im Jahr 2000 mit dem Neubau eines Schalthauses in Parkstetten, das 2004 nochmals erweitert und um eine Tonfrequenz-Rundsteueranlage aufgerüstet wurde. Im Niederspannungsnetz hat die Verkabelung enorm zugenommen: Lag der Verkabelungsstand Anfang der 80er-Jahre noch bei unter 20%, so besteht das Niederspannungsnetz heute zu über 90% aus Erdkabel. Damit ist die Umstellung von Freileitung auf Erdkabel im Niederspannungsnetz fast komplett vollzogen.
Oft konnten laufende Kanalisierungsarbeiten genutzt werden, um die Kabel kostengünstig mitzuverlegen. So wurden erhebliche Kosten für die Erstellung der Kabelgräben eingespart. Auch im Mittelspannungsnetz ist der Kabelanteil enorm gestiegen: Über 120 Systemkilometer Kabel sind in den letzten zwei Jahrzehnten hinzugekommen und dazu wurden noch über 300 km Freileitung neu gebaut!
Seit 2003 wird bei Sondervertragskunden die Zählerfernablesung angewendet, um die Ablesung und Abrechnung einfacher und somit wirtschaftlicher zu gestalten.
Ebenfalls im Jahre 2003 wurde die Bezirksstelle Ittling mit den dazugehörenden Gebieten in eine gemeinsame Firma mit der E.ON AG eingebracht, die ihrerseits die Gebiete Wiesenfelden, Ascha, Falkenfels, Falkenstein, Mötzing und Rain in das neue Unternehmen eingliederte. Diese Firma erwarb später eine Beteiligung an den Stadtwerken Straubing. Grund für die Zusammenarbeit war einerseits der Wille zur Intensivierung der Beziehungen zwischen E.ON AG und Heider Energie. Andererseits wollte die Unternehmensleitung von Heider Energie damit den Absatzmarkt im Gebiet von Straubing sichern. Das Zusammenwirken von Heider Energie, E.ON AG und den Stadtwerken Straubing brachte für alle Beteiligten strukturpolitische und ökonomische Vorteile. Diese Zusammenarbeit währte fünf Jahre. Zum 01.01.2008 wurden die gemeinsamen Gebiete wieder aufgeteilt. Die Endversorgung im Raum Ittling/ Aiterhofen ging an die Stadtwerke, in den Gemeindegebieten Ascha, Falkenfels, Falkenstein, Mötzing und Wiesenfelden an die Heider-Energie. Die Mittelspannungsnetzanlagen blieben bei den ursprünglichen Netzbetreibern, der E.ON Bayern bzw. der Heider-Energie.
Innerhalb von gut 20 Jahren hat das Familienunternehmen Heider Energie somit drei Kraftwerksanlagen erneuert, modernisiert und automatisiert, drei neue Schalthäuser errichtet und das Versorgungsnetz enorm ausgebaut.
Hand in Hand mit der engagierten Leistung eines verlässlichen Mitarbeiterstabes konnte eine weitsichtige Unternehmensführung so die Zukunft von Heider Energie nachhaltig sichern. Diplomatisches Geschick auf dem energiepolitischen Parkett Bayerns und Deutschlands, vor allem im Bezug auf die E.ON AG, halfen Rupert Heider ferner dabei, das Familienunternehmen gegen starke Konkurrenz zu behaupten, der Heider Energie ihre Eigenständigkeit zu bewahren.
Gesellschaftliches Engagement und soziale Verantwortung

Kultureller Höhepunkt zur Adventszeit: Jährlich organisiert Rupert Heider ein Wohltätigkeitskonzert mit den Regensburger Domspatzen in der Barockkirche Frauenzell.
Parallel zu der über nun bald vier Generationen ständig gewachsenen unternehmerischen Verantwortung entwickelte sich auch das soziale und gesellschaftliche Engagement des Familienunternehmens. So beteiligte sich in der Vergangenheit die jeweilige Unternehmensführung stets sehr aktiv am gesellschaftlichen Leben ihrer Heimat und prägten es dadurch nachhaltig. Auch die jetzige Firmenleitung wird dieser Tradition und Verantwortung voll und ganz gerecht und setzt in Wörth und seiner Umgebung wichtige karitative und kulturpolitische Akzente. Auch dies ist ein klares Bekenntnis zur Region und ihren Menschen.
Schlusswort
Nach wie vor baut und erneuert Heider-Energie im Prinzip sein ganzes Leitungssystem selbst und unterhält mit vier Bezirksstellen ein extrem dichtes Servicenetz. Die Zukunft wird zeigen, in wie weit diese Struktur dem Kostendruck der Bundesnetzagentur standhält. In jedem Fall setzen wir, neben den für uns selbstverständlichen optimalen technischen Standards, auch in Zukunft vor allem auf eine überdurchschnittliche Kundennähe. Denn diese Philosophie unterscheidet uns mittelständisches Energieversorgungsunternehmen auch weiterhin von den großen Konzernen und rechtfertigt unsere Existenz.

Bei der Strombeschaffung werden auch wir uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vermehrt am Marktgeschehen orientieren müssen. Und wir werden versuchen, uns neue Stromquellen zu erschließen. Um eine gewisse Unabhängigkeit vom Börsengeschehen zu erreichen, schließen wir hier Beteiligungen an anderen Kraftwerken nicht aus. Denn der an der Börse gehandelte Strompreis ist, wie man gerade in der jüngsten Vergangenheit gesehen hat, vermehrt marktfremden Einflüssen ausgesetzt und somit weder planbar noch vorhersehbar. Kernzelle unserer Unternehmensstrategie bleibt aber die Stromerzeugung mit eigener Wasserkraft. Und hier sind wir gut aufgestellt: Unsere Anlagen befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik und sind von enormer Effizienz.
Man kann nicht oft genug wiederholen, dass die Wasserkraft die sauberste und umweltschonendste aller vorhandenen regenerativen Energiequellen ist! Gerade unter dem Gesichtspunkt einer sich weltweit dramatisch verknappenden Rohstofflage und im Angesicht einer nur noch durch gewaltige gemeinsame Anstrengungen abzuwendenden Klimakatastrophe wäre es eine unverzeihliche Sünde an den nachfolgenden Generationen, diese saubere und sich stets selbst erneuernde Energiequelle nicht optimal zu nutzen. Denn jede mit Wasserkraft erzeugte Kilowattstunde erspart der Atmosphäre unseres Planeten ein Kilogramm CO2. Allein bei den Höllbachkraftwerken bedeutet dies eine Vermeidung von jährlich über 10.000 Tonnen dieses „Klimakillers Nr. 1“!
Probleme löst man nicht, indem man vor ihnen kapituliert, sondern indem man sich ihnen stellt. Wir jedenfalls sind zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereit, die Herausforderungen der kommenden Zeit zum Wohle unseres Gemeinwesens entschlossen anzugehen!
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